Pura – Verteidigung
„Kenne dich selbst und kenne deinen Gegner, dann hast du den Schlüssel zum Sieg in der Hand.“
Ash Ketchum, Pokémon
Ihre Bediensteten riefen Königin Apricot zum Frühstück.
Nebst ihrem Ehemann und den beiden zauberhaften Töchtern saß sie am Esstisch des üppigen Speisesaals. Frisches Obst versorgte die Familie mit reichhaltigen Nährstoffen. Sie plauderten über den Tagesablauf, als der Küchenchef unaufgefordert hereinplatzte.
König Mario sprang vom Stuhl, dieser Unverfrorenheit am frühen Morgen musste er unbedingt Einhalt gebieten!
Doch dann registrierte er die entgeisterten Gesichtszüge des untersetzten Mannes und erstarrte.
Völlig außer Atem berichtete Oberkoch Luis: „Eure Majestäten, verzeiht mir! Pura wird soeben attackiert!“
Cosmo schlüpfte eben in seine Alltagskleidung, als gefühlsmäßig alle Elfen Lichthallens sein Haus umstellten. Verwundert trat er vor die Tür. Sein engster Freund eilte schnurstracks an seine Seite.
Leise flüsterte er ihm ins Ohr: „Dämonen! Hunderte von ihnen überfallen Pura! Wer die Meute anführt, ist zuweilen unbekannt.“
Von der hinteren Reihe schrie eine weibliche Lichtelfe: „Cosmo, was sollen wir bloß tun?“
Aus der Gruppe der Wachposten schmetterte ein junger Bursche: „Cosmo, ich sage, wir verbarrikadieren uns in der Kathedrale, bis der Angriff vorüber ist!“
Wildes Durcheinanderreden. Am Ende hafteten sämtliche Augenpaare auf Lichthallens Helden, dessen Wort entschied.
Tatsächlich empfand Cosmo Scham für die Feigheit seines Volkes, doch musste er stellvertretend für Priesterin Yelina seinem Schutze dienen. Darum nickte er und wies Richtung Kapelle. Welche andere Wahl hatten sie schon? Keiner von ihnen war in der Lage, zu kämpfen, keiner in der Kriegskunst geübt.
Sogleich stürmten die Bürger die übergroße Einrichtung, in der Hoffnung kein Ziel des Einmarschs darzustellen.
Kai lehnte am Küchenfenster, beobachte den sich verdunkelnden Horizont.
Wann war je die Nacht in Pura hereingebrochen?
Jemand öffnete die Tür und trat neben ihn. Er roch süßliches Parfüm. Shelly klammerte sich fest an seinen Arm. Pausenlos belasteten einstige Ereignisse ihr Gemüt. Da Maelle ihr seinerzeit verziehen hatte, hegte Kai keinen Groll gegen sie. Aufgrund ihrer depressiven Stimmung und Traurigkeit kümmerte sich der junge Mann um sie, in der Hoffnung, dass Shelly den Akt seiner Freundlichkeit nicht überbewerten würde.
„Ich habe Angst“, hauchte sie.
Kai umarmte die Prinzessin.
„Ich auch!“
Lichtelfen, Königsfamilie, pensionierte Krieger, Feen, Trolle und Kobolde suchten Unterschlüpfe, während gleichzeitig eine Armee Dämonen in ihre heile Welt eindrang. Die grausigen Geschöpfe verpesteten die Atemluft, brachten Blumen zum Welken, vertrockneten grüne Wiesen und sprudelnde Flüsse. Auf ihrem Vormarsch verwüsteten sie umliegende Feendörfer, Koboldsiedlungen und Trollgemeinden, formten eine Spur des Chaos.
Zweifelsfrei lag ihr Hauptziel südöstlich: Pura Regna.
Die schwächliche Bevölkerung sah dem Untergang des Königreichs entgegen.
Shelly nahm Kai an der Hand. Gemeinsam mit ihrer Familie und seinem Vater erwartete sie im Salon das Eintreffen der Feinde. Viel Hoffnung auf Rettung hegte die Truppe nimmermehr, die ersten Ungeheuer waren längst an den Torbögen des Gartens eingetroffen.
Das Zimmerfenster gebot ihnen umfassende Einblicke auf die davor liegende, sonst herrliche Grünanlage. Dunkle Schatten bedeckten den Garten, tauchten ihn in schaurige Farben.
Und so verfolgten die Bewohner des Hauses ihr bevorstehendes Verderben.
Shelly legte ihren Kopf an Kais Schulter.
Er ließ die Zärtlichkeit zu, sein letzter Gedanke gehörte allerdings einer anderen Frau.
„Kriegerin, ich, deine Priesterin, gewähre dir die Gefolgschaft des Windes. Die Lüfte Puras sollen deiner begleiten und beistehen! Sei dir meiner aufrichtigen Unterstützung gewiss!“
Die Menschen im Raum neigten die Häupter im Angesicht ihres sicheren Endes. Der Sturz der Königsfamilie stand gewiss bevor.
Luis blickte auf. Keinem besonderen Ereignis geschuldet, es war eher ein Instinkt. Erstaunt zeigte der Küchenchef mit dem Finger aus dem Fenster und rief: „Seht!“
Blicke fuhren aufwärts und die Feinde unmittelbar vor ihren Pforten wehten fort. Wortwörtlich!
Verblüffte Gesichter klebten an der Fensterscheibe. Oben am Himmel tauchte eine Gestalt auf, gelblich durchscheinend, samt silbrig weißer Haare, gleich denen der Lichtelfen. Vermutlich entstammten die Böen seinem Werk.
Als sämtliche Dämonen in der Luft schwebten, erschuf das Wesen eine Waffe, in Form eines gigantischen Bumerangs, warf sie und siebte die nahestehenden Feinde in zwei Hälften.
Kai löste sich von Shelly, starrte hinaus. Wie verrückt schlug sein Herz. Bis zum Hals. Gänsehaut überzog seinen Körper. Er war kurz davor, hinauszustürmen. Luis versperrte ihm den Weg, eine besorgt schauende Prinzessin verweilte hinter ihm.
„Wo willst du hin?“, fragte er seinen Sohn streng.
Kai lächelte.
„Diese Wurftechnik! Ich erkannte sie sofort! Nur ein Purianer wirft auf solche Weise!“
Ohne die Antwort abzuwarten, ließ er seinen Vater stehen.
Prompt nach ihrer Ankunft erblicken Maelle, Jessica und Yelina die eingefallenen Streitkräfte des Bösen.
Maelle verlor keine Zeit. Sekündlich rief sie ihre Magie, jagte himmelwärts, nutzte den Wind und startete einen Gegenangriff.
Indessen bekämpfte Jessica, ebenfalls erwachten Zustands, die Feinde unten.
Via Telekinese zauberte sie allerhand umliegende Gegenstände herbei, unter anderem Steine und spitze Hölzer, anhand derer sie die Gegnerschar bewarf.
Yelina folgte ihrem eigenen Gespür.
Angstfrei hastete sie Richtung Lichthallen, hoffte frühzeitig anzukommen.
Sogleich erhörten die Lüfte Puras ihre Bitte.
Ein Cavallo Volante erschien und Yelina identifizierte den schwarzbraunen Hengst als das Flugpferd ihres Vaters. Einst hatte Jessica ihr berichtet, dass Menschen dieses Fabelwesen Pegasus nannten.
Garantiert witterte das Tier die Tochter seines Meisters mit der Unterstützung des Windes, selbst auf diese Entfernung.
„Darf ich auf deinem Rücken reiten?“, fragte sie demütig.
Das stattliche Geschöpf gewährte ihr den Wunsch. Elegant erhob es seinen mächtigen Körper, transportierte die Priesterin in Windeseile an den Ort ihrer Geburt. Einstweilen erreichte die konstant ansteigende Dämonenzahl Puras Grund und Boden.
Auf der Erde noch hatte Arianna die Bedrohung aller Reiche durch das wachsende Böse gespürt. Deswegen hatten sich die Krieger aufgeteilt.
Maelle und Jessica gaben ihr Bestes zur Verteidigung Puras. Geschlossen streckten sie ein Ungetüm nach dem anderen nieder, bis ein Portal erschien.
Eine wohlbekannte Erscheinung stieg hindurch.
„Hey, den blonden Mistkerl kenne ich doch!“, rief Miki.
Jessi pflichtete ihr bei.
An den neuen Spieler gewandt, sagte sie: „Sydney, du dreckiger Hundesohn! Du besitzt mehr Leben, als eine buddhistische Katze!“
Der Schwarzmagier lachte.
„Freut mich außerordentlich, dich wiederzusehen, Hexe! Prinzessin?“
Übertrieben verneigte er sich. Dann wanderte er seinen Blick über das Schlachtfeld. Offensichtlich suchte er etwas. Jemanden.
„Unter euresgleichen vermisse ich ein besonderes Antlitz. Wo ist sie?“
Das „Sie“ schnurrte er förmlich.
Harsch entgegnete Jessica: „Oh, schade für dich, sie ist nicht interessiert. Auf der Erde gibts Tinder! Du musst wohl mit uns vorliebnehmen, Arschloch!“
Sydney seufzte, fuhr sich durch sein Haar.
„Bedauerlich!“ Er stieß die Luft aus, was sich nun wie Knurren anhörte, „dann töte ich zuerst euch, ihr Maden! Mein Täubchen wird später die Zugabe sein!“
Jessica vermutete, dass die Schwarzmagier allesamt Raumschlüssel besaßen.
Selbst, falls Artemisia, die Wächterin der Zeit, oder die Krieger der Königin, es auf eine unbekannte Weise geschafft hätten, Rick seiner Schlüssel zu entledigen, was Jessi nicht glaubte, hatte er sicherlich vorher etwaige Kopien an seine Komplizen ausgehändigt. Im Voraus hatten die Mädchen überlegt, allein der Sieg über die Schwarzmagier würde ihnen eine Abnahme der Raumschlüssel ermöglichen können. Mit anschließender Verbannung nach Ecliso. Ohne Rückfahrschein. Insofern entsprach Sydneys Niederlage einem Beweis über den Wahrheitsgehalt ihrer Theorie.
Tja. Sie mussten ihn dafür „nur“ besiegen.
Der Schwarzmagier verfolgte andere Pläne, startete zielgerichtet seine Offensive. Im Vergleich zum Kampf in New York war seine Macht angestiegen.
Jessi hatte Mühe, das Gleichgewicht zu halten, nachdem ein Schwall seiner schwarzen Magie auf sie eingeschlagen war.
Gierig saugten die niedergestreckten Dämonen diese geschenkte Energiequelle auf. Den Staub abschüttelnd, standen die besiegten Feinde auf und preschten vorwärts.
Miki befehligte die Luft um sich, verschiedene Windstärken wirbelten die Feinde außer Reichweite. Gleichzeitig drosch sie ihren Bumerang hintendrein.
Die Wurfwaffe schnitt die Gegner mittendurch.
Sydney setzte ihr und Jessi anhand seiner Machtbälle zu, versorgte sein Gefolge zusätzlich mit neuer Energie. Dringend benötigten die Kämpferinnen einen Schlachtplan!
Ein paar Viecher sprangen hoch und hoben ihre Klauen in Maelles Körper.
Normalerweise dürften sie das Element kaum treffen. Gleichwohl verletzten deren mächtige Krallen Maelles zartes Fleisch. Miki blutete leicht (wie konnte Luft bluten?), schwebte beschwerlicher.
„Das ist nicht möglich!“, keuchte Jessica, die den Anblick nicht fasste.
„Dank der Macht unserer Herrscherin schon!“, erklärte Sydney, ein schmieriges Grinsen im hübschen Gesicht.
„Verdammt und zugenäht!“, fluchte sie.
Wie viel abnormale Magie bezogen die Feinde noch aus der Dunkelheit?
Sydney und die Dämonen richteten ihre Übergriffe jetzt gebündelt gegen Maelle. Umgehend musste sich Jessica etwas einfallen lassen!
Als die Feinde Miki zunehmend bedrängten, hörte sie eine entfernte Stimme rufen: „Maelle!“
Erschrocken fuhr das schwebende Mädchen herum. Die Stimme erkannte sie unter Tausenden!
Völlig atemlos joggte Kai auf sie zu. Glücklich ihren Freund zu sehen, aber besorgt, weil sie ihn auf dem Schlachtfeld entdeckte, gebot Miki ihm wild herumfuchtelnd, zu verschwinden. Entweder er kapierte die Gestik nicht, oder der Wink mit dem Zaunpfahl war ihm scheissegal. Jedenfalls schenkte er Maelle ein warmes Lächeln, welches ihr Herz zum Schmelzen brachte.
„Brauchst gar nicht leugnen, dass du hinter dieser abstrusen, durchscheinenden Fassade steckst! Dein Wurfstil ist unfehlbar!“ - „Kerl, hau unverzüglich ab! Wir sind hier nicht auf einem Spielplatz!“, brüllte Jessica zornig.
Direkt erkannte er sie.
„Hi!“, grüßte Kai grinsend, hob dabei eine Hand.
Jessi dachte, sie wäre im falschen Film! Wie konnte der Typ bloß derart entspannt auftreten? Drei Dämonen nutzten die gebotene Gelegenheit während Jessicas Ablenkung und umklammerten die Hexe. Infolgedessen entglitt der Zauberstab ihren Fingern. Sydney erkannte eine Lücke. Er sammelte Kräfte, schickte dann eine magische Klinge auf den Weg. Kai sah das anstürmende Geschoss, seine Reflexe reagierten allerdings zu langsam. Maelle würde nicht rechtzeitig zu ihrem Freund gelangen.
Demnach blieb ihr keine Wahl.
Gezwungen wegen der Gefahr, in der er schwebte, verbanden sich Kriegerin und Element zu einem. Damit nicht genug. Instinktiv dehnte sie ihre Macht aus, fasste Kai darin ein. Dann passierte etwas.
Kais Seele absorbierte Maelles Energie, verinnerlichte sie. Dank ihrer Hilfe, die aus ihrer tiefsten Not entstanden war, parierte er den Angriff des Schwarzmagiers. Dafür gebrauchte er zwei Wurfsterne, ungefähr von der Größe von Maelles Bumerang. Die Wurfwaffen konnten fast aus einem Ninja Film stammen!
Miki kapierte selbst kaum, was sie da eigentlich fabriziert hatte.
Kai flitzte auf sie zu.
„Was meinst du? Wollen wir werfen üben?“
Süß!
Obwohl Maelle das Training sich nicht notwendig hatte, nahm sie Kais Einladung gerne an. Beide packten ihre Wurfgeschosse und schleuderten sie auf die Feinde.
Der große, böse Schwarzmagier schien über den Verlauf extrem verärgert.
Aus seiner Haut, wo wirkte es, sonderte er exorbitante Mengen Magie ab.
Sogleich wies Elementkriegerin Maelle Hexe Jessica und Freund Kai an: „Kümmert ihr euch um die Schergen, ich knöpfe mir den Boss vor!“
Hexe und Küchenjunge blieben am Boden, bekämpften die dortigen Dämonen, derweil stieg Miki empor, glanzvoller als jemals zuvor.
„Und nun bist du Miss Selbstbewusst, weil du einen Streich verhindertest, ja Prinzesschen?“, geiferte Sydney.
„Nein, Dummschwätzer!“, konterte sie, „ich bin die Quintessenz der Luft, die dir in dein Popöchen tritt!“
Kurz blieb ihm die Spucke weg. Zeit, die Miki nutze.
„Aria, turbina!“
Starker Wind zog auf. Unbeeindruckt hielt Sydney dagegen.
Die Kontrahenten fochten im Luftraum, pfefferten einander machtvolle Energieladungen entgegen. Noch erschien der Konflikt relativ ausgeglichen.
Fragte sich, wer die Oberhand gewann.
Lautes Gepolter verkündete das Aufstoßen der massiven Türen zur Kapelle.
Sämtlichen Lichtelfen stockte der Herzschlag. Doch anstelle eines Schwarzmagiers, gar der Dämonen, betrat ein zierliches Mädchen die große Halle.
„Yelina!“, stöhnte Cosmo erleichtert, eilte sogleich zu seiner Tochter.
Sie und ihr Vater drückten einander herzlich.
Nach der benötigten intimen Minute löste Yelina die Umarmung, trat mutig in die Mitte des Raumes, bezog dort Platz und präsentierte sich der Menge.
„Liebe Mitbürger, ich verkünde eine Angelegenheit höchster Priorität“, begann sie ihre Ansprache.
Weil sie die Tochter des Volkshelden war, lauschten die ängstlichen Lichtelfen ihren Worten.
„Soeben greifen unzählige Scharen Dämonen die drei magischen Planeten des Tribunals, samt der Menschenwelt Erde an! Puras Invasion läuft bereits.“
Absichtlich betonte Yelina jedes Wort durch eine unterschiedliche Tonart und Lautstärke.
„Meine Verbündeten, nein, vielmehr meine Freundinnen stellen sich just den eingreifenden Armeen, sowohl hier als auch in den anderen Welten. Die Aufgabe der Lichtelfen bestand jeher darin, verletzte Gefährten zu heilen.“
Mit jedem Satz sprach sie eindringlicher. Unter Zuhilfenahme der Hände unterstrich sie die Aussagen.
„Darum bitte ich euch, geht hinaus und helft den Kameraden! Lasst uns gemeinsam das Gute verteidigen!“
Erst verstummte die Masse, kein Mucks ertönte. Dann plötzlich grölten die Lichtelfen lauthals. Wenn sie ehrlich war, hatte Yelina mit einem Verhalten in dieser Richtung gerechnet. Ihre Rasse zeugte von Feiglingen, welche sich trotzdem für die besseren Elfen hielten und niemals, unter keinen Umständen, schmutzige Gebiete betraten.
Yelina schaute ihren Vater an. Augenscheinlich haderte er mit seinem eigenen Entschluss. Da er zögerte, prallte ihre Aufforderung umso mehr an den anderen ab.
Die Zeit schien reif.
Wie aufs Stichwort erstrahlte ihre Perle, hüllte den Saal in reines, weißes Licht. Dadurch erhielt sie wenigstens erneut die Aufmerksamkeit ihres ignoranten Volkes.
„Vento, mi da Forza! Mi presta la Magia Bianca!“
Ihr Magiestein schenkte Yelina die goldene Rüstung. Engelsgleich breitete sie die prachtvollen Schwingen aus, inmitten ihrer glotzenden Artgenossen. Yelinas Vater hatte seine Tochter nie vollständig erwacht erlebt. Ihm fehlte die Spucke, dafür glitzerte Stolz in seinen Augen.
Mutig sprach sie: „Ihr seid eine Schar …, … wie nennt es Nica? … Hosenscheißer!“
Entgeistertes Keuchen. Den feinen Herrschaften fiel die Kinnlade runter.
„Ihr rühmt euch damit, stolze Elfen zu sein, in Wahrheit lasst ihr jedoch eure Verwandten die Drecksarbeit erledigen!“
Sofort bekam Yelina Gegenwind. Empört krischen einige Bewohner, sowie Wachen, quakten Widerworte, redeten gegen sie. Dank ihres neuen Weltverständnisses erkannte Yelina die leeren Argumentationen.
Ihr glockenheller Laut übertönte alle anderen.
„Alabarda!“
Die Hellebarde ihrer Mutter erschien in ihrer Hand. Derb stampfte sie damit auf den Boden und erntete Schweigen.
„Diese Waffe gehörte meiner Mama!“, schrie sie über die verdutzten Köpfe hinweg.
Cosmo fing an zu weinen.
Ungeachtet seiner Trauer fuhr sie fort: „Stolz und schön eilte diese mutige Lichtelfe einem verletzten Schattenelfen zu Hilfe. Ihr Einsatz kostete sie das Leben. Lange Zeit siechten mein Vater und ich vor Trauer dahin. Bis ich den Elfen kennenlernte, der dank ihres Einsatzes überlebt hat!“
Schlagartig versiegten Cosmos Tränen. Ungläubig starrte er die Tochter an.
„Seither verbrachte der Schattenelf sein Dasein mit der Last, der Tod meiner Mutter sei seinem Überleben geschuldet! Und doch verwahrte er jahrelang diese Hellebarde, um sie mir eines Tages zu übergeben und mich um Verzeihung zu bitten! Dieser Akt kostete ihn unendlich viel Kraft!“
Kurz schwieg sie, damit ihre Geschichte wirkte.
„Nie zuvor, erlebte ich jemanden von solchem Mut! Ich bin die Priesterin des Windes! Mein behütetes Element, eure künftige Königin, kämpft für euch alle! Genau wie die anderen Priester und Elementkrieger! Ich zwinge euch nicht, die Gefahr aufzusuchen. Fasst euch selbst ein Herz, überlegt, was das Richtige ist! Seid euch aber eines gewiss. Obsiegt das Böse, bieten euch diese aufgereihten Steine hier keinen Schutz! Fallen die Reiche, sterben wir alle! Ihr könnt wählen, ob ihr als die kriechenden Würmer, die ihr momentan darstellt, sterben wollt oder die Helden, für die ihr euch ausgebt!“
Mit der folgenden Reaktion hatte Yelina nicht gerechnet. Ohne Cosmos Zutun kassierte die Hohepriesterin jubelnden Beifall.
Alle Dämme brachen, ihr Vater weinte Wasserfälle.
Jessica hatte Yelina während ihrer gemeinsamen Zeit ein paar wichtige Dinge gelehrt. Unter anderem: Zum Leben gehört Mut. Manchmal fehlt aber auch ein kleiner Arschtritt!
Maelle hatte alle Hände voll zu tun. Bis zum Äußersten forderte Sydney die Elementkriegerin. Unterdessen glänzte Kai im Umgang mit seinen neuen Wurfsternen. Trotzdem überlag die Anzahl der Feinde ihrer Kampfkraft bei Weitem. In absehbarer Zeit würden Kais menschliche Kräfte und Jessicas Zauber nachlassen. Gewiss spielte der Schwarzmagier auf Zeit, wartete auf genau diesen Augenblick. Das erkannte Maelle. Ihre konstant angreifenden Feinde eröffneten Jessi keine Gelegenheit zum Pläne schmieden.
Sicherlich hatte sie sich der Umklammerung recht mühelos entledigt, die Greifer mittels Sancto Zauber vernichtet, war daraufhin allerdings gleich wieder zur Zielscheibe geworden. Die Anzahl an Dämonen wollte nicht nachlassen.
Zugegebenermaßen übertraf auch Sydneys Macht und sein Einfluss auf das Dämonenreich sämtliche Vorstellungen.
„Verdammt, wir benötigen ein Wunder!“, schnaufte Jessica frustriert.
Sollten sie bekommen.
Im Hintergrund erklangen Schlachtrufe.
Via Telekinese wischte die Hexe einen sie rammenden Dämon beiseite und spähte in die Ferne. Kai, der zwei riesige Monster bewarf und erledigte sowie beide Himmelskämpfer bemerkten die Geräusche ebenfalls. Das schwebende Element nannte eine bessere Sicht ihr Eigen, erkannte die Quelle der Rumore zuerst.
„Leute, ihr glaubt es nicht!“, rief Miki nach unten, „die ehemaligen Krieger der Königin eilen uns helfend zur Seite!“ - „Verflucht! Wer hat die denn aus der Rente geholt?“, schimpfte Sydney, der gar nicht glücklich wirkte.
Grinsend, gewissermaßen sein Lieblingszustand, schaute Kai hoch.
„Einmal Krieger, immer Krieger, du Vollidiot!“ - „Wie bitte?“, blökte der Schwarzmagier empört.
Aufgebracht schleuderte er eine gefährlich aussehende Magiekugel auf den Jungen. Reflexartig beschwor Jessi eine Schutzmauer, der Ball prallte ab.
„Du bist weit offen!“, sagte eine Stimme hinter Sydney.
Als er sich umdrehte, schlug Miki ihre Faust in sein Gesicht.
Nicht vergleichbar mit einem menschlichen Hieb, schleuderte die Wucht den Getroffenen etliche Meter zurück. Blutspritzer strömten aus seiner Nase.
„Dämliche Fotze!“, brüllte Sydney ungehalten.
„Hey, so redest du nicht mit meiner Freundin!“, tobte ein mindestens genauso ungehaltener Kai.
Erneut bot der Schwarzmagier ein leichtes Ziel. Empört, deshalb abgelenkt, bemerkte er seine Nähe zum Erdboden nicht.
Kai sprang, klebte ihm gleich noch einmal eine.
„Ah!“, Sydney drehte hohl.
Ein stolzer Schwarzmagier seines Kalibers ließe sich doch nicht so leicht von zwei Amateuren fertigmachen!
Indessen erreichten die auf Pura wohnenden, pensionierten Krieger der Königin von Licht und Magie das Kampfgebiet. Grob schätzte Jessica ihre Zahl auf etwa 100 Mann. Die Dämonenarmee bestand aus dem Zehnfachen!
Wenn’s reichte …
Dennoch zeigten die Ehemaligen keinerlei Furcht. Kai behielt Recht – einmal Krieger, immer Krieger!
Furchtlos stießen die rüstigen Rentner ihre Königsschwerter in die Leiber der Ungeheuer, metzelten sie nacheinander nieder. Aus ehrlicher Aberkennung unterstützte Jessi die Helden, weitete ihre Hexenzirkel aus und zauberte. Viecher flogen durch die Luft, welche die Krieger nur allzu gerne abfingen und aufspießten. Zusätzliche Unterstützung nahte, gerade als ein Dämon die Hexe hinterrücks überfiel.
Unbemerkt gedachte er, seine Klauen in sie zu schlagen, allerdings gelangte er nicht zum Abschluss. Jemand verhinderte den Anschlag.
Genau genommen, Etwas!
Jessi traute ihren Augen kaum.
„Chuck!“, entglitt ihr schrill, weil erstaunt.
„Yo, Hexilein! Machste schon schlapp? Was sage ich über deine Kondition?“, foppte er sie.
„Was um Himmels Namen machst du hier?“, krisch sie noch eine Spur schriller.
Das Reptil feixte: „Unterrichtete ich dich nicht, dass ich kampferfahren bin?“ Öh, ja. Jessica hatte dies als Scherz abgetan.
Der Dämon erhob sich.
„Eidechse!“, brummte er, fletschte seine spitzen gelben Zähne.
Im wahrsten Sinne nahm Chucks Gestalt einen roten Farbton an.
„BARTAGAME!“, donnerte er und legte richtig los.
Faustdick hatte es the No Duck hinter seinen Echsenohren. Er zückte ein Buschmesser, machte kurzen Prozess, schlitzte dem Feind mühelos die Kehle durch.
Anmerkung: er hatte ein Buschmesser gezockt!
Woher zur Hölle hatte er das geholt?
Flink schlüpfte Chuck zwischen den Reihen der Feinde hindurch, stach die überraschten Gegner nieder.
Ok. Ab sofort war Jessi arbeitslos. Künftig achtete sie darauf, ihn mit „Bartagame“ anzureden!
Oder alternativ …
„Hey, No Duck!“, winkte sie.
Er spitze die Öhrchen.
„Ich bin glücklich, an deiner Seite zu kämpfen! Danke für deine Hilfe!“
Jessica lächelte. Ein seltener Moment.
Tja und Chuck the No Duck schmunzelte (er schmunzelte!), stürzte dann kopfüber in die Schlacht.
Währenddessen kämpften Maelle und Kai mit vereinten Kräften gegen Sydney.
Abwechselnd schmetterten sie ihre Wurfwaffen. Meist schaffte Sydney ausnahmslos einem Angriff auszuweichen, steckte den darauffolgenden Treffer dann ein. Die erfolgreiche Zusammenarbeit der Freunde verursachte bei dem bösen Buben einen Tobsuchtsanfall.
„Oscurità Ultimativa!“, brüllte er stocksauer. Seine Energielevel stiegen, die Aura explodierte förmlich.
Jene Detonation verursachte zerstörerische Wellen, die sämtliche Kriegsteilnehmer wegfegte. Schnell wie der Wind – Achtung Wortwitz – begab sich Miki vor Kai, schützte ihn durch ihren Körper, analog eines Schilds.
Der Ausstoß entfesselter schwarzer Magie schwächte den menschlichen Knaben, ohnmächtig ging er zu Boden. Sofort prüfte die Elementkriegerin seinen Puls. Seine Atmung war schwach, aber regelmäßig. Jessica wankte auf sie zu.
„Mach den Mistkerl platt. Ich passe auf die Grinsekatze auf.“
Dankbar nickte Maelle.
Sie blickte hinauf. Sydneys Hülle schimmerte gefährlich, seine Augen leuchteten raubtierhaft. Vorsichtig schwebte die Kriegerin auf Anhöhe, riskierte dabei einen weitreichenden Blick. Überall lagen Verletzte.
Bedrohlich befahl der Schwarzmagier: „Gib auf! Allein besiegst du mich unter keinen Umständen! Dafür reicht deine Macht nicht!“
Kaum, dass er den Mist von sich gegeben hatte, lachte er höhnisch.
Anstelle der von ihm geplanten Demoralisierung feixte Miki: „Wer behauptet, ich wäre allein?“
Perplex überlegte Sydney, was das Element meinen könnte. Dann spürte er einen Luftzug und bleckte die Zähne.
„Mein Täubchen ist da!“
Huldvoll erschien Yelina, auf dem Rücken eines schneeweißen Cavallo Volante. Und ihr zu Diensten – die Lichtelfen!
Die Heiler verstreuten sich, begannen die verletzten Krieger zu versorgen.
Wow! Da hatte das junge, einst schüchterne Mädchen ihre eingebildete Sippschaft doch wahrhaftig überzeugt, in die Schlacht einzugreifen!
Ungeduldig leckte sich Sydney die Lippen.
„Bist du nun endlich aufgetaucht!“, wisperte er, der Wahnsinn stand ihm in den Augen, „auf dich wartete ich sehnsüchtig!“
Konsequent ignorierte Yelina ihn.
„Geht es euch gut?“, fragte sie Miki und Jessica besorgt.
„Wenige Kratzer, ein zerschmettertes Ego, ansonsten top in Schuss!“, bekundete Jessica.
Geschwind wie der Wind flutschte Maelle an Yelinas Seite. Beide schwebten in der Luft.
„Bereit, Priesterin?“ - „Natürlich, Elementkriegerin!“
Sydneys Augenlid zuckte. Ihm gefiel nicht, wie sie ihn ausblendete.
Rechter Hand beschwor sie ihre Hellebarde, sprang vom Pferd und sauste in direkter Linie Richtung ihres ehemaligen Freundes. Ähnlich wie damals zögerte der Schwarzmagier bei seinem nächsten Zug. Genau darauf hatte die Lichtelfe spekuliert, obwohl sie sich weder in Pläne schmieden geübt hatte, noch besonders viel auf List setzte.
In ihrer Rolle als Priesterin stoppte sie unmittelbar vor ihm. Er währenddem zauderte. Sekündlich schnellte sie in die Höhe. Zu spät erkannte Sydney, dass Miki direkt hinter ihr flog, völlig unsichtbar für ihn.
„Aria, turbina!“
Eine Windhose wirbelte, schloss den Schwarzmagier ein und hielt ihn gefangen. Er versuchte sich zu befreien, entlud dafür seine eigene Magie.
Maelle ergriff Yelinas Hand.
„Magia Bianca, Magia Pulita, benefica!“
Die heilende, reine Kraft der Priesterin erreichte die Elementkriegerin, pulsierte durch ihren Körper.
Zeit, den Kampf zu beenden!
Alle Mächte der Luft und des Windes vereint, erschuf Miki verheerende Stürme.
„Tempesta, infuria!“
Aus Leibeskräften wehrte sich Sydney, die Böen innerhalb seines Gefängnisses verdichteten jedoch immer mehr, gaben ihm keinerlei Spielraum. Der Naturgewalt entging der starke Schwarzmagier nicht, schlussendlich erteilte ihm der Wirbelsturm den vernichtenden Schlag.
Die Schlacht um Pura gewannen eine Elementkriegerin, ihre Priesterin, die Erdenhexe, ein niederer Küchenjunge, steinalte Knacker und, nicht zu vergessen, ein Herr Bartagame.
Sydney lag am Boden, Yelina kniete neben ihm.
„Du hast mich schön ausgetrickst!“, murmelte er kraftlos, aber er lächelte.
Sanft, sogar sanfter, als er verdiente, strich die Lichtelfe mit ihrem Finger über seine Wange. Wegen dieser ihm unbekannten Geste zuckte er zusammen.
„Warum zögertest du sowohl damals als auch heute? Hättest du mich angegriffen, wäre die Schlacht womöglich anders verlaufen“, traute sie ihre dringlichste Frage zu stellen.
Der Schwarzmagier schluckte beschwerlich, lachte dann auf.
„Ich konnte nicht“, gab er schmerzlich zu, „etwas bewegst du in mir.“
Yelina spürte die Aufrichtigkeit seiner Worte.
„Bäh! Ich kotz’ gleich!“, hüstelte Jessica einige Meter entfernt angewidert.
„Psst! Stör die Romantik nicht!“ Maelle, wieder zurückverwandelt, stupste die Hexe von der Seite an.
„Wirklich, du zerstörst den Moment!“, pflichtete Chuck bei, welcher über Jessis Schulter lag. In seiner Lieblingsposition.
„Apropos“, wechselte Jessi das Thema, „möchtest du nicht deinem schlafenden Prinzen den Kuss der wahren Liebe verpassen?“
Zu Jessi die Zunge herausgestreckt, watschelte die Thronerbin Richtung des bewusstlosen Kai. Anstatt ihn zu küssen, setzte sie sich rittlings auf ihn und watschte ihm zwei Ohrfeigen ins Gesicht. Erschrocken fuhr er hoch.
Jessica erklärte: „Meine Schuld ist das nicht! Ich schlug Mund-zu-Mund-Beatmung vor!“
Sydney und Yelina beobachteten das Geschehen.
„Die Mädchen sind witzig“, stellte er sachlich fest.
Stumm nickte Yelina.
„Sie passen sicherlich auf dich auf“, redete er weiter.
Sie schluckte einen Kloß. Daraufhin fragte sie bekümmert: „Was passiert mit dir?“
Sydney zuckte die Achseln.
„Die Regeln sind unumstößlich. Ich werde auf Ecliso verbannt.“
Ohne bewusst lauschen zu wollen, hörte Jessi die Unterhaltung. Mit Chuck im Gepäck schlenderte sie herüber, unterbrach die traute Zweisamkeit.
„Wer verbannt dich denn? Dein Kumpel Rick? Hundertpro nicht!“ - „Nein, wahrscheinlich übernimmt Artemisia temporär beide Wächterposten“, erklärte Sydney, sachlich im Angesicht seiner Situation.
„Hör mich an, Hexe. Meine beiden Brüder und meine Schwester greifen die anderen Welten an. Ich schlage mich bestimmt nicht auf eure Seite, dennoch, gib bitte auf mein Täubchen acht!“
Tränen stiegen Yelinas Augen empor, indes sie die Worte hörte.
Jessica, hart wie eh und je, erwiderte barsch: „Pff! Sag mir nicht, was ich tun soll, Schwarzmagier! Aber, damit du beruhigt in Eclisos Einöde verschimmeln kannst, selbstverständlich beschütze ich meine Mädchen!“
Sydney grunzte. Wahrscheinlich sollte der Laut ein Auflachen darstellen. Wegen seiner Schmerzen verkrampfte sich sein ganzer Körper.
Sekündlich traf Artemisia ein, die Wächterin der Zeit. Temporär auch die Wächterin des Raumes.
Kalt wie ein Eisklumpen legte die schwarzhaarige Schönheit mit dem gebräunten Teint und den Mandelaugen Sydney verzauberte Handschellen an, welche seine Magie unterdrückten. Ebenso frostig führte sie ihn im Namen der Königin von Licht und Magie ab.
Ein letztes Mal warf er einen Blick auf Yelina. Zärtlich lächelte er sie an.
„Bis wir uns wieder sehen!“
Zack, beide verschwanden.
„Diese Wächterin ist das krasse Gegenteil von unserer Sonja. Sie spricht keinen Ton und glotzt griesgrämig in der Weltgeschichte herum!“, bemerkte Maelle.
Kai legte seinen Arm um ihre Taille.
„Was war das eigentlich für eine super heldenhafte Gestalt?“, wollte er wissen.
„Das erzähle ich dir später.“
Oh, da fiel Miki ein.
„Übrigens, mein Lieber! Ich habe meiner Freundin Hanna eine Sache versprochen. Wir, inklusive deines Vaters, fangen nach dem Krieg in ihrem Café auf der Erde an zu arbeiten. Hab ihr von den Windbeuteln vorgeschwärmt, weißt du? Hast du Bock?“
Vor Lachen krümmte sich Kai. Es endete in einem Hustenanfall.
„Du bist ja lustig! So wie ich dich kenne, sagtest du ihr doch bereits zu!“
Die Freunde prusteten los. Der Husten erstarkte. Ebenfalls Jessica lächelte.
Mehr als alles auf der Welt wünschte sie ihren Schützlingen, dass deren Träume Realität werden würden. Eines Tages fand Yelina hoffentlich ihren Freund wieder. Außerdem konnten Kai und Maelle dann vielleicht die Ewigkeit miteinander verbringen. Wer weiß, möglicherweise bestellte Jessica eines Tages in Hannas Coffee-Shop eine Latte, plus diverse Spezialität des Hauses. Um hinterher zehn Kilo mehr auf die Hüften zu bekommen.
Für den Moment verstimmte Besorgnis ihren Magen. Stirnrunzelnd schaute sie hinauf, Chuck folgte ihrem Blick.
Blieb zu hoffen, dass die Kämpfe ihrer anderen Mädchen ebenso erfolgreich verliefen.